Fremd Fremder Wunderbar
Willkommen Fremder! Du hast uns also entdeckt. Hast Du keine Angst? Wir könnten Dir den Kopf abschneiden ...
Was willst Du von uns? Welches Verlangen, welche Sehnsucht treibt Dich? Bist Du gekommen, um zu haben oder um teilzuhaben; um zu nehmen oder um Anteil zu nehmen?
Verstehe, daß wir Fremden gegenüber mißtrauisch sind! Denn die meisten, die kommen, suchen uns heim. Sie suchen eine Heimat, und sie suchen sie bei uns.
Wir wollen Dir unsere Geheimnisse preisgeben. Nicht von heute auf morgen, nicht alle auf einmal, denn wir kennen Dich nicht. Doch je länger Du bleibst, desto mehr wirst Du erfahren, über uns und über Dich.
Zugegeben - die Voraussetzungen sind nicht die besten: Wir können einander weder sehen, noch hören, noch berühren; Du ißt nicht mit uns, Du arbeitest nicht mit uns und Du lebst nicht in unserem Haus. Du kannst nur unsere Spuren sehen: Bilder, von mir und von meinen Freunden; Gegenstände, mit denen wir gelebt haben.
Es sind nicht irgendwelche Gegenstände: es sind Gegenstände, die wir geschaffen haben; Gegenstände, an denen unser Herz hängt, die wir aber - mit jener einen Ausnahme - entbehren können; Gegenstände, die wir brauchen und gebrauchen, die Du nicht gebrauchst.
Du kannst kommen, Dir unsere Werkzeuge ansehen und sie bestaunen. Genausogut könntest Du freilich in den nächstgelegenen Baumarkt gehen und Dich über die dort ausgestellten Mischmaschinen, Schaufeln und Kellen wundern.
Das Wunderbare ist ewig fremd. Das Fremde ist ewig wunderbar.
Du kannst also in den Baumarkt gehen, Dir die Werkzeuge ansehen und Dich über die Menschen, die sie gebrauchen, wundern. Du kannst aber auch Ziegelsteine, Sand und Zement kaufen und ein Haus bauen.
Hab keine Angst!