And the Oscar goes to: Hollywood
Wieder einmal Propaganda at its best: in vielen Staaten wird die 95. Verleihung der Oscars in Los Angeles am 12. März 2023 live ausgestrahlt, manche Fernsehanstalten berichten in Aufzeichnungen. Trotz einiger Zugeständnisse an das jüngere und kritischere Publikum fällt die Botschaft Hollywoods an die Welt patriotisch wie immer aus. Einer der Stars des Abends ist der aus Vietnam stammende Schauspieler Ke Huy Quan, dessen Dankesrede die Zuschauer zu Tränen rührt und sie in ihrer Überzeugung bestärkt, dass die USA God`s Own Country seien.
Aber hoppla! Ist da vorher nicht irgendetwas geschehen, weswegen die Familie Ke Huy Quans Mitte der Siebziger Jahre aus Vietnam geflüchtet ist? Ah ja, aber das ist ja eine ganz andere Story. Oder doch nicht? Kann es sein, dass die Ehrung Ke Huy Quans dazu dient, die Geschichte wieder einmal zu verkehren und die Welt glauben zu machen, die Amerikaner seien die Guten? Kann es sein, dass die von der Mehrheit akzeptierte Umkehr der Täter-Wohltäter-Rolle nur ein weiterer Beleg ist für die bittere Wahrheit, die da lautet: die Sieger schreiben die Geschichte. Die amerikanischen Ureinwohner jedenfalls sind auf die Geschichtsschreiber aus Hollywood nicht gut zu sprechen: nicht genug, dass sie fast ausgerottet wurden, wurden die Kolonialisten in den Western auch noch glorifiziert.